Diese von der Graduate School of the Humanities am Walter Benjamin Kolleg organisierten Kurse zur Aneignung überfachlicher akademischer und berufsvorbereitender Kompetenzen stehen prioritär allen Doktorierenden der GSH sowie in zweiter Priorität der GSA offen. Freie Plätze können je nach Anmeldeeingang an weitere Doktorierende, MA-Studierende, Postdocs und externe Interessierte vergeben werden.
Inhalt
Viele Doktorierende sehen sich aufgrund des gewählten Themas plötzlich mit zwingenden Archivbesuchen konfrontiert. Obschon Archivrecherchen in erster Linie mit der Geschichtswissenschaft in Verbindung gebracht werden, müssen in zahlreichen Fällen auch bei Dissertationsvorhaben anderer geistes- und sozialwissenschaftlichen Disziplinen Archive aufgesucht werden. Der zweitägige Kurs bietet Forschenden eine Einführung in die Archivkunde und die Archivrecherche. Im Zentrum stehen folgende Fragen: Wie wird ein Archivbesuch vorbereitet? Wie kann die Arbeit im Archiv gestaltet werden, um in kurzer Zeit möglichst viele Informationen für die eigene Arbeit zu erhalten? Wie werden die gesammelten Akten nach dem Archivbesuch verarbeitet und aufbewahrt?
Archive haben die Aufgabe, Quellen (Schriftstücke, Ton- oder Bilddokumente) aufzubewahren, zu erschliessen und – nach Ablauf einer Sperrfrist – der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Stimmt diese Vorgabe mit der Realität überein? Falls nicht: Was kann man tun, damit der eigene Archivbesuch dennoch zum Erfolg wird?
Neben einer Einführung in die Grundlagen der Archivkunde und -recherche ist ein Besuch in einem Berner Archiv geplant. Anhand der Suche nach bestimmten Schriftstücken vor Ort werden konkrete Fragen und Probleme diskutiert. Dazu werden die heute ebenso wichtigen Online-Archive vorgestellt.
Programm
28. September 2017
09:00 |
Vorstellungsrunde, eigene Projekte (Master/Dissertation) kurz vorstellen, Erfahrungen mit Archiven, konkrete Wünsche an die Veranstaltung
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10:00 |
Einführung in die Archivkunde und Fragerunde |
11:00 |
Einführung in die Archivrecherchen und Fragerunde |
12:00 |
Mittagspause |
13:00 |
Besprechung Lektüre „Archivbenutzer“ (Eckhart, Franz G., Einführung in die Archivkunde) |
13:30 |
Gruppenarbeit (zu zweit) zu Archiven: Vergleich von Angeboten und Bedingungen / Jede/r bringt einen eigenen Archivvorschlag mit
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14:30 |
Präsentationen und Diskussion |
16:00 |
Ende |
12. Oktober 2017
09:00 |
Vorstellen der eigenen Projekts in Bezug auf bevorstehende Archivbesuche und Diskussion (Referate à 5-10 Minuten) |
12:30 |
Mittagspause |
14:00 |
Besuch des PPT Museums in Zollikofen |
16:00 |
Ende |
Dr. Franziska Zaugg
Dr. Franziska Zaugg hat Neueste, Neuere und Alte Geschichte in Bern sowie Kommunikationswissenschaft an der Universität Fribourg studiert. Sie hat ihre Dissertation zu Albanien im Zweiten Weltkrieg verfasst und verfügt über langjährige Archiverfahrung: während ihrer Recherchen arbeitete sie in zahlreichen Archiven, darunter verschiedene Archive in Italien, Deutschland und den USA, das Zentrale Staatsarchiv Tirana, das Militärarchiv Belgrad sowie das Zentralarchiv in Prishtina. Zurzeit ist Franziska Zaugg am University College in Dublin angestellt und arbeitet an ihrem Postdoc Projekt zu Südosteuropa.